Plätzchen backen mit Kindern ist eine tolle Aktion. Viel zu schade, sie nur auf eine Jahreszeit zu beschränken. Bei uns gehört das gemeinsame Arbeiten mit Teig schon seit vielen Jahren zu den beliebtesten Schlechtwetteraktionen.
Backen mögen schon die ganz Kleinen, Ein- und Zweijährige können zwar noch keine Formen ausstechen, aber sie können schon versuchen etwas aus Teig zu gestalten. Und sie können beim Verzieren helfen. Sehr konzentriert werden dann Streusel (möglichst etwas dickere) auf den Plätzchen platziert.
Vorbereitung
Ganz wichtig ist beim Backen mit Kindern eine gute Vorbereitung. Und da kann der Nachwuchs ab dem Kindergartenalter auch schon kräftig mithelfen. Zusammen können Backbücher nach tollen Rezepten durchforstet werden – vielleicht soll mal etwas Neues ausprobiert werden? Meine Kinder entscheiden sich bisher immer wieder für die klassischen Mürbeteigplätzchen, aber auch die können mit etwas Kakaopulver oder mit Marzipan variiert werden. Tipp: Unbedingt ein Rezept ohne Hefe und Backpulver wählen, denn dann bekommt der Nachwuchs vom Teignaschen kein Bauchweh.
Der Plätzchen-Teig
Der Klassiker wird mit einem Teil Zucher, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl, sowie einem Eigelb plus einer handvoll Marzipan bei uns gebacken. Beim Einkaufen – vor allem von Zuckerperlen (gern in schrillen Farben), Streuseln, Schokosternchen ist der Nachwuchs gern dabei. Praktisch ist ein universelles Rezept für Plätzchenteig, aus dem sich gleich mehrere Sorten Plätzchen backen lassen.
Damit der Mürbeteig gut verarbeitet werden kann, braucht er allerdings mindestens eine Stunde Ruhezeit im Kühlschrank – für kleine Kinder viel zu lange. Am besten schon eine Partie vorbereiten, sodass die Kinder zwar beim Teig zubereiten helfen können, das Ausstechen aber rasch losgehen kann.
Wie bei einer schicken Kochsendung im Fernsehen haben wir alle Zutaten schick in der Küche platziert. Für eine Mutter und vier Kinder (jedes meiner Kinder hätte am liebsten gleich zwei Freunde eingeladen) reichte der Platz an der Arbeitsfläche. Abwechselnd durfte das Mehl in die Schüssel gefüllt werden, Vanillezucker zugefügt und auch der Mixer gehalten werden. Wichtig: Butter in kleine Würfel schneiden, das konnten in diesem Jahr die beiden älteren Kinder mit ihren 7 Jahren schon ziemlich gut. Der fertige Mürbeteig wird am besten in flache Fladen geformt, so kühlt er schneller aus.
Plätzchenteig ausrollen
Als nächstes geht es an den Tisch. Immer an die Kleckerei bei der Bäckerei denken. Aber in Haushalten mit Kindern sind Böden ja eh meist strapazierfähig. Wichtig ist eine Wachstuchtischdecke. Alternativ den Tisch mit Frischhaltefolie beziehen – so kann der Teig besser ausgerollt werden und klebt nicht. Ansonsten muss man einen bemehlten Tisch und eine längere Putzaktion nach dem Backen in Kauf nehmen. Zuviel Mehl wirkt sich allerdings negativ auf den Geschmack der Plätzchen aus.
Jetzt kommt das beste – Plätzchen Ausstechen
Am besten bekommt jedes Kind ein kleines Nudelholz und eine Portion Teig. Und nun ran ans Werk. Die meisten Kinder arbeiten sehr konzentriert, das Ausrollen klappt oft gut. Doch dann wird es schwierig, denn Ausstechen ist gar nicht leicht. Am besten viele verschieden Ausstechformen anbieten. Kleinere sind leichter zu handhaben, die Kinder wählen aber immer nach Motiv – bei uns waren aber in diesem Jahr ein Auto, ein Prinzessinenkleid, ein Schneemann und eine Tanne besonders begehrt. Bei Blechförmchen ist es wichtig, dem Nachwuchs zu zeigen, dass die schärfere Kante nach unten gehört.
Damit die feinen Kunstwerke unbeschadet auf das mit Backpapier belegte Blech wandern können, brauchen Kinder allerdings Hilfe. Während die Kinder also eifrig ausstechen, heimlich Teig naschen, unbedingt alle den gleichen Ausstecher wollen und sogar Weihnachtslieder singen, ist der elterliche Einsatz mit einem Tortenheber vorsichtig ausgestochene Kekse auf das Backblech zu bugsieren.
Ab in den Backofen
Und wenn die Bleche voll sind, dann geht es bei uns in der Weihnachtsbäckerei der Ungeduldigen gleich ans Verzieren. Eigentlich sollen erst die abgekühlten Kekse bunt bestückt werden, aber es klappt auch schon vor dem Backen. Damit die Dekoration gut hält, werden die Plätzchen mit Zuckerguss, einer Glasur oder Eigelb bestrichen. Um den Zuckerguss zuzubereiten, rühren Sie Puderzucker mit etwas Wasser an, bis eine dickflüssige Masse entsteht, die die Kinder dann mit Pinseln auf den Keksen verteilen. Zur Verzierung sollten Sie eine breite Palette unterschiedlicher Dekorationsmöglichkeiten bieten. Es eignen sich bunte Streusel, Dekorationsperlen, Nüsse und Smarties, wobei letztere im Ofen schmelzen, wenn sie vor dem Backen angebracht werden. Die diversen Verzierartikel stehen in bunten Schüsseln zur Verfügung, die Kinder lieben es immer besonders bunt.
Dann ab in den Ofen mit den Köstlichkeiten. Dass am heißen Herd nur Eltern arbeiten ist klar – die Kinder lieben es aber durch die Scheibe zu gucken und zu beobachten, was mit ihren Plätzchen passiert. Nach etwa zehn Minuten ist die erste Partie fertig. Und die Bäcker lauern schon darauf, zu probieren (und das, wo doch so viel Teig schon in den Bäuchen ist).
Aufbewahrung und Verpackung
Aufbewahrt werden die fertigen Leckereien am besten in Blechdosen. Die Freunde der Kinder dürfen natürlich auch ihre eigenen Kunstwerke mit nach Hause nehmen. Bei uns spielt die richtige Lagerung der Plätzchen keine Rolle – die sind nämlich immer viel zu schnell von den Bäckern aufgegessen, egal ob am Advent oder kurz vor Ostern!
Während der Backzeit sollten Sie gerade bei kleinen Kindern darauf achten, dass niemand zu nah an den Herd herangeht oder die Kekse in Ihrer Abwesenheit herausholt. Erklären Sie ihnen, dass man immer Topflappen benutzen sollte, um sich nicht zu verbrennen.

Nachdem die Plätzchen abgekühlt sind, können sie alle zusammen bei einer Tasse Kakao probieren. Plätzchen eignen sich auch ideal als Weihnachtsgeschenke für die ganze Familie. Sie können in Tütchen mit bunten Bändern oder in hübschen Keksdosen verpackt werden.