Job, Kinder und Partnerschaft unter einen Hut zu bringen, wird für viele Männer zunehmend schwerer. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 20 bis 55-Jährigen Vatern zeigte jetzt, wie sehr die Väter von heute unter Druck stehen. In der Umfrage, die für das Magazin Eltern durchgeführt wurde, klagte jeder zweite deutsche Vater minderjähriger Kinder darüber, zu wenig Zeit für seine Familie zu haben. Dagegen glauben nur 40 Prozent, dass es ihnen gelingt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Karriere und Familie zu schaffen. Bei Vätern aus den alten Bundesländern ist es sogar nur ein Drittel.

In den meisten Familien sind die Väter für den Unterhalt verantwortlich. 90 Prozent der Väter im Westen und 86 Prozent aus dem Osten arbeiten Vollzeit. Für zwei Drittel der Väter ist dieses Arbeitszeitmodell auch unabhängig vom Alter des Mannes oder seiner Kinder das beliebteste Modell. Nur zwei Prozent haben einen Teilzeitjob und arbeiten weniger als 24 Stunden.
Entsprechend schaffen es gerade einmal 29 Prozent der Väter, an einem normalen Arbeitstag ein bis zwei Stunden mit ihren Kindern zu verbringen. 20 Prozent der befragten Männer kommen sogar nur auf 30 bis 60 Minuten täglich. Immerhin können sich 38 Prozent der Väter mehr als zwei Stunden am Tag für den Nachwuchs nehmen. Besonders, wenn das Kind noch nicht zur Schule geht, finden die Männer mehr Zeit für ihre Kinder.
Die Zeit, die berufstätige Väter bei der Arbeit verbringen, erhöht sich allerdings mit der Anzahl der Kinder. Studien zeigen sogar, dass Väter längere Wochenarbeitszeiten haben als kinderlose Männer. Obwohl die Väter angeben, dass ihr Betrieb eine geringere Arbeitsstundenzahl durchaus zulassen würde, entscheiden sich die meisten Männer dagegen.

Allerdings waren immerhin 18 Prozent der Väter mindestens ein Mal in Elternzeit, auch wenn 41 Prozent Angst haben, die Pause könne sich nachteilig auf ihre Karriere auswirken. Besonders bei den jüngeren Männern zwischen 20 und 39 Jahren scheint die vom Staat finanzierte Babypause beliebt; jeder Dritte hat sie schon ein Mal in Anspruch genommen. Dieses Studienergebnis kann allerdings auch darin begründet liegen, dass das Elterngeld erst 2007 eingeführt wurde.