Zyklus-Apps sollen für Frauen bestimmen, wann der nächste Eisprung stattfindet oder die nächste Periode einsetzt. Stiftung Warentest hat 23 Zyklus-Apps wie Clue, Flo, Lady Cycle und MyNFP geprüft. Es wurden 12 für das Betriebssystem Android und 11 für iOS untersucht. Das Ergebnis fällt beim Großteil der Apps mangelhaft aus: Nur zwei Android-Apps und eine iOS-App sind gut.
Das Problem: Viele Menstruations-Apps ermitteln den Eisprung und das Einsetzen der Periode rein mathematisch. Sie greifen nur auf bereits vorhandene Kalenderdaten aus früheren Zyklen der Frau zurück oder ziehen statistische Daten anderer Anwenderinnen heran – was am realen Zyklus einer Frau vorbeigeht. Im Ergebnis liefern sie reine Durchschnittswerte, zeigen fruchtbare Tage und Regelblutung so im Zweifel in einem verschobenen Zeitraum an. Wer sich blind darauf verlässt, könnte eine Überraschung erleben, denn: Die Zykluslänge kann ohne weiteres zwischen 25 und 35 Tagen schwanken. Auf reine Durchschnittswerte ist also kein Verlass!

Basaltemperatur und Zerfixschleim
Die drei als gut befundenen Apps im Test sind anders. Sie nutzen die sympto-thermale Methode der Arbeitsgruppe NFP (Abkürzung für natürliche Familienplanung, die sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt). Die Methode funktioniert so: Die Frau misst morgens ihre Körpertemperatur, Basaltemperatur genannt. Kurz vor oder nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur leicht an. Zusätzlich muss sie ihren Zervixschleim unter die Lupe nehmen, der im Gebärmutterhals gebildet wird. Menge und Beschaffenheit des Schleims verändern sich im Verlaufe des Zyklus – um den Eisprung ist er flüssig und klar, nun stehen die Chancen für die Zeugung eines Kindes gut. Später wird er wieder weniger, zäh und versperrt den Spermien den Zugang zur Gebärmutter.
Die Methode der natürlichen Familienplanung (NFP) ist erprobt. Eine sehr gute Gesamtnote vergaben die Tester für die drei Apps dennoch nicht, denn aussagekräftige Studien mit App-Nutzerinnen liegen bisher nicht vor.
Stiftung Warentest bewertete das Mess- und Prognosekonzept, die Handhabung, sowie Transparenz, Funktionsumfang, Einhalten der Privatsphäre sowie das Datensendeverhalten der Apps.