Über den „Kevinismus“ wurden Witze gerissen und Bücher machten sich über bestimmte Vornamen lustig. Mit dem „Chantalisator“ beispielsweise kann Franzika erfahren, wie die Chantal-Variante ihres Namens wäre. Francis-Rasine. Lustig? Nun ja. Immer mehr Eltern bevorzugen jedenfalls ungewöhnliche Namen. Die Namen der „Hit-Listen“ werden gern vermieden.

Dass Elternpaare, die ungewöhnliche Klänge mögen, gern Namen mit ausländischem Klang wählen, ist nicht neu. Da gibt es die Bullerbü-Fraktion, die morgens das Butterbrot für Bosse, Mia, Lisa oder Ole schmiert oder die englischen Pop-Eltern, die Cheyenne, Darleen oder Damian in den Kindergarten bringen.
Doch ein Elternpaar aus Nordrhein-Westfalen hat nun eine neue Ära der Namensgebung eingeläutet. Wie die „Aachener Zeitung“ in ihrer Online-Ausgabe berichtet, wurde ein kleines Mädchen auf den Namen Schaklin getauft. Die eingedeutschte Variante des französischen „Jaqueline“. Die Eltern hatten ausdrücklich auf diese Variante bestanden. „Phonetisch ist es gleich, also können wir das nicht ablehnen“, wird Alexandra Hoven vom Standesamt Eschweiler in der „Aachener Zeitung“ zitiert.
Eltern müssen zwar schriftlich erklären, dass sie wissen, dass diese Schreibweise von üblichen abweicht. Aber sie wird erlaubt. Ob nun als nächstes auch Ämi, Iwies oder Schantal möglich sind? Nach dieser Logik wohl schon. Bleibt den Kindern zu wünschen, dass ihre Eltern sich für einen netten zweiten Vornamen entscheiden haben, eine Namensänderung ist nämlich ziemlich schwierig. Aber vielleicht gilt bei so einem Namen, der zu einem gewissen Leidensdruck führen könnte, ein triftiger Grund vor – nur dann nämlich darf ein Vorname in Deutschland geändert werden.
Gut ist die Vereinfachung „Schaklin“ auch für die Autorin, die „Jaqueline“ schreibt anstatt der gängigen Schreibweise „Jacqueline“. 🙂 Ansonsten gut zu lesender Artikel.