Multivitaminsäfte stehen auf Platz drei auf der Skala der beliebtesten Säfte. Häufig werden sie nicht direkt gepresst verkauft, sondern dem Fruchtsaft wird Wasser entzogen und so Konzentrat gewonnen, das sich besser lagern lässt. Bei dem Prozess verliert der Saft allerdings an Aromen. Diese werden aufgefangen und später wieder zugefügt.
Wie Öko-Test jetzt allerdings in der aktuellen Ausgabe feststellte, setzen viele Hersteller nicht die Aromen ein, die bei der Konzentratgewinnung aufgefangen wurden, sondern kaufen Aromen zu. Öko-Test nahm Multivitaminsäfte der Marken Hohes C, Albi, Valensina und Rabenhorst sowie die Säfte von Discount- und Supermarktketten und Biosäfte unter die Lupe. Anhand des Verpackungsaufdrucks bewerteten sie den Vitamingehalt und testeten zusätzlich die Verwendung von Aromen im Labor.

Auffällig war, dass zahlreiche Multivitaminsäfte durch die künstliche Beimischung von Inhaltsstoffen einen sehr hohen Vitaminanteil aufwiesen. Grundsätzlich sind Vitamine gesund für den Körper, allerdings hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (Bfr) freiwillige Höchstgrenzen für den Vitaminzusatz in Lebensmitteln herausgegeben, da nicht klar ist, wie sich Mengen auswirken, die die empfohlene Tagesdosis mehrfach überschreiten.
Insbesondere der Betacarotin ist umstritten und wurden in zahlreichen Säften gefunden. Öko-Test bemängelte außerdem, dass in einigen Säften Vitamine enthalten seien, die gar nicht aus den verwendeten Früchten stammen können. Auch die satte orange Farbe vieler Multivitaminsäfte stamme nicht etwa von den verwendeten Früchten, sondern werde durch den künstlichen Zusatz von Vitaminen erzeugt.
Biosäfte dagegen schnitten im Test gut ab. Das liegt auch daran, dass Säfte nur dann das Bio-Siegel bekommen, wenn sie nicht mit zusätzlichen Vitaminen angereichert werden.