Windel – ja, bitte!

Meine Tochter wird im August drei Jahre alt. Und ist überhaupt noch nicht trocken. Vor zwei Jahren hatte ich das Thema „windelfutsch“ mit meiner Großen. Es war Stress pur. Jetzt habe ich beschlossen: Die Windeln bleiben solange wie möglich.
Ich schaffe Arbeitsplätze. Auf jeden Fall bei Herstellern von Kinderwindeln. Meine Töchter Jana und Jule sind jetzt fast drei und fünf Jahre alt – und noch nicht wirklich trocken.
 
Als Jana vor gut zwei Jahren in den Kindergarten kommen sollte, war für mich klar: Die Windel muss ab. Wir haben schöne Kinderbücher zu dem Thema gekauft, wunderschöne Mädchenunterhosen und am Anfang war sie auch ganz eifrig dabei. Aber letztlich hat es ewig gedauert – manchmal hat sie bis zu sechs Mal am Tag nasse Hosen. Die Waschmaschine lief in einer Tour und ich hatte ständig den Geruch von Urin in der Nase.
 
Noch heute braucht sie Nachts eine Windel. Jana schläft so tief, sie merkt es einfach nicht. Immer wieder versuchen wir es ohne, aber selbst wenn ich das schlafende Kind zwei im Laufe der Nacht auf den Pott setzte – fast immer werden Laken und Bettdecke feucht. Und auch tagsüber geht mindestens einmal in der Woche etwas daneben.
 
Eigentlich dachte ich, dass ich die kleine Jule erst auf die Toilette setze, wenn ihre große Schwester auch wirklich stubenrein ist. Aber nun wird sie auch in vier Wochen drei Jahre alt und kommt in den Kindergarten. Die Erzieherin hat mir schon versichert, dass die Windel kein Problem ist. Ich gebe zu, so richtig intensiv habe ich mich bei Jule wirklich nicht gekümmert. Im Gegenteil. Wenn sie wirklich mal auf dem Klo sitzt, geht es immer im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose.
 
Ich habe auch so gar keine Lust auf diesen furchtbaren Geruch und das ständige Waschen. Jule behält ihre Windeln. Bis sie selbst es absolut nicht mehr will. Der Tag wird kommen, davon bin ich überzeugt. Schließlich hat es eigentlich doch jeder Erwachsene irgendwann geschafft, trocken zu werden. Und ich muss mir den Stress mit zwei halbtrockenen Kinder echt nicht geben. Die Windelindustrie wird es mir danken.
 
*Namen von der Redaktion geändert
 
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1 Gedanke zu „Windel – ja, bitte!“

  1. Abgesehen von den negativen Folgen für die Umwelt die die modernen Windeln nach sich ziehen halte ich es nicht für klug wenn die Kinder überhaupt nicht aus der Windel rauskommen weil man bequem ist und vollgemachte Hosen stinken. Der Stress mit halbtrockenen Kindern und der Geruch bzw Gestank gehört so gut wie fast immer dazu. Selbstständig aufs Klo zu gehen ist, wie ich finde, ein großer Schritt in die Eigenständigkeit eines Kindes. Dass es weiß dass es aufs Klo muss, dass es halten kann und schliesslich auch aufs Klo geht.

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