1) Ich habe 1 Kinder zur Welt gebracht, davon durch Kaiserschnitt 1.
2) Beruf: Ballettpädagogin
3) Wenn ich das Wort „Kaiserschnitt“ höre, fallen mir spontan folgende Begriffe ein: Kalter OP-Raum, plötzlich so viele Menschen mit Haube und Mundschutz und danach ein nicht mehr unter Kontrolle zu bringendes unangenehmes Zittern
4) Die Geburt meines Kindes
Eine tolle Schwangerschaft und durchgehend perfekte Werte im Mutterpass. Das Köpfchen war auch schon eingestellt und meine Tochter kündigte sich dann 3 Tage vor Termin am Nachmittag mit einem leichten Ziehen im Unterleib an. Von Anfang an alle 10 Minuten, jedoch recht schwach.
Im Laufe des Abends verlor ich den Schleimpfropf, das Ziehen wurde zum Schmerz und als die Wehen in immer kürzeren Abständen kamen, fuhren wir gegen 1 Uhr ins nahe gelegene KKH. Ca. alle 2 Minuten Wehen, doch nicht in der Intensität um ein Kind zu gebären, dachte ich mir. Die Hebamme untersuchte mich mit dem enttäuschenden Ergebnis: Der Muttermund war erst 1 cm geöffnet.
Und dann spürte ich es laufen. Doch es war nicht (nur) die geplatzte Fruchtblase, sondern vielmehr Blut. Mit jeder Wehe, die jetzt auch immer stärker wurden verlor ich einen Schwall Blut. Hebamme und Ärztin wurden nervös aber das Ultraschall besagte, dass mit der Plazenta alles in Ordnung ist. Die Herztöne meiner Tochter waren auch noch prima.
Nach etwas Überlegen entschied man sich für einen Kaiserschnitt – aus einem „Bauchgefühl“ heraus und da der Mumu erst so wenig geöffnet war und sie einen Wehentropf aufgrund der Blutungen nicht riskieren wollten. Zum Glück mit Spinalanästhesie, so dass ich „dabei“ sein konnte. Die ganze Prozedur schien so unwirklich…
Ich gebar ein gesundes Mädchen. Und im Nachhinein zeigte es sich zum Glück, dass der Kaiserschnitt die richtige Entscheidung war: Ich hatte neben der eigentlichen und vollständig intakten Plazenta (Vorderwand) eine kleine Zweitplazenta, die mit der Hauptplazenta durch kräftige Blutgefäße verbunden war und sehr nahe am Muttermund lag. Mit dem Reißen der Fruchtblase wurde eines dieser Gefäße verletzt.
Die Versorgung meines Babys war primär zwar nicht in Gefahr, doch bestand das Risiko, dass ich unter der Geburt zu viel Blut verlieren würde und es uns beiden dann schlecht gehen würde.
Außerdem stellte sich heraus, dass meine Tochter mit der Nase nach oben lag – ein Sternengucker. Und diese Geburten sind in der Regel schwerer und dauern länger, bzw. werden sie nicht selten auch unter Einsatz von Saugglocke oder Zange beendet. Spätestens dann wäre es ohnehin ein Kaiserschnitt geworden… Somit blieben meiner Tochter und mir überflüssige Qualen erspart.
Der ph-Wert meiner Tochter war nach dem Kaiserschnitt dann übrigens so, als hätte sie eine ordentliche Geburt durchgemacht. Trotz der Eile, in der die OP entschieden wurde, fing die Versorgung durch den Blutverlust bereits an schwächer zu werden.
5) Die Indikation(en) = Gründe für meine Sectio(nes): Starke Blutungen zunächst ohne erkennbaren Grund
6) Hatte ich Angst vor dem Geburtsschmerz / einer Dammverletzung? Ja, insbesondere vor einer Dammverletzung
7) Hätte ich gerne vaginal entbunden? Ja, sehr gerne