Traurig saß der Stoffelefant nun dort und wartete. Keiner beachtete ihn. Der Junge wurde größer und bekam immer neues Spielzeug. Der Elefant hoffte, dass im Zimmer eines Tages ganz gründlich aufgeräumt würde. „Ob sich der Junge freut, wenn er mich wieder findet?“ fragte sich das Kuscheltier.
Endlich war es soweit. Zwei große Hände griffen nach ihm. „ Was haben wir denn hier?“ fragte die Mutter des Jungen. „Mit dem alten Elefanten hast du doch nie gespielt. Der kommt in die Flohmarktkiste.“ Und schon landete der kleine Stoffelefant neben Babyrasseln und Puzzeln in einer braunen Kiste. Er war ängstlich und auch ein bisschen aufgeregt. Was passierte denn nun?
Am nächsten Morgen wurde er ausgepackt. Auf einem großen Tapeziertisch hatte die Mutter Spielzeug und Kinderkleidung gestapelt. Und auf den Nachbartischen boten andere Mütter ebenfalls viele Sachen zum Verkauf an.
Dann kamen die ersten Flohmarktbesucher. Die meisten gingen achtlos an dem kleinen Elefanten vorbei. Er saß hinter einem roten Feuerwehrauto und sah sich vor allem die Kinder an, die kamen und guckten. Es waren so viele: große und kleine, Kinder mit schwarzen und mit roten Haaren, mit Sommersprossen und mit lustigen Zöpfen. Manchen machte der Flohmarktbummel Spaß und sie lachten, andere nörgelten.
Der kleine Elefant wünschte sich so sehnsüchtig, dass ein liebes Kind ihn mitnehmen würde. Und dann kam ein kleines Mädchen mit dunkelblondem Haar und lustigen blauen Augen. Der Bruder des kleinen Mädchens bekam das Feuerwehrauto. Plötzlich sah das Mädchen den Elefanten. Aufgeregt bat es seine Mutter um das lilafarbene Stofftier. Die Mutter lachte und erfüllte die Bitte.
„Hallo,“ sagte das Mädchen, als es den Elefanten im Arm hatte. „ Ich heiße Lina. Und wer bist du?“ Der Stoffelefant sah Lina unglücklich an. „Das weiß ich nicht, bisher hat mir noch nie jemand einen Namen gegeben.“ Seine brauen Augen blickten traurig in die blauen des Mädchens. „Dann heißt du jetzt Schnuffel,“ erklärte Lina.
Und Schnuffel war der glücklichste kleine Stoffelefant der Welt. Endlich hatte er einen Namen! Er durfte in Linas Bett schlafen und nachts mit ihr kuscheln. Sogar in den Kindergarten konnte er mit, als die Kinder dort ihre Lieblingskuscheltiere vorstellen durften.
Auch heute Abend schläft er ganz tief an der Seite von Lina und passt auf, dass sie gut schläft und schön träumt.

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Die Geschichte sollte etwa eine Seite lang sein (2000-4000 Zeichen, einfach in Word unter „Extras/Wörter zählen“ gucken) bzw. 3-5 Minuten Vorlesezeit ergeben. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen an christine.finke@sandviks.com!