Vor den Kindern war die Reiseplanung definitiv einfacher. Bei Instagram inspirieren lassen, auf dem Reiseportal nach guten Last-Minuten-Deals geschaut und schon landete der Finger auf dem erträumten Reiseziel. Mit Familie ist alles ein Stück komplizierter und das führt dazu, dass der Traum vom Strandurlaub im Süden oder dem Urlaub in den Bergen schnell wieder über den Haufen geworfen wird. Aber das muss nicht sein: Kinderfreundliche Airlines und eine gut geplante Reise ermöglichen meist einen stressfreien Aufenthalt im Flieger.

Gute Vorbereitung ist alles: Clever buchen
Neben der Auswahl eines geeigneten Reiseziels sollten Eltern die Fluggesellschaft ganz genau unter die Lupe nehmen. Die Zeiten, in denen kleine Kinder in jeder Airline gratis fliegen durften, sind vorbei. Die Stiftung Warentest sagt dazu: „Die Fluggesellschaften streichen Ermäßigungen oder verlangen Geld für die Sitzplatzreservierung.“
Tatsächlich unterscheiden sich die Fluggesellschaften von ihrem Angebot sehr stark. Wenn das Baby einen eigenen Sitzplatz haben soll oder das Kind bereits 2 Jahre alt ist, wird ein Flugpreis fällig. Auch dieser unterscheidet sich je nach Airline, denn einige Fluglinien gewähren 20 % Nachlass auf den Nettoflugpreis. Bei manch „Billigflieger“-Airline ist der Platz in den Sitzreihen und das zulässige Handgepäck besonders knapp und der Service sehr spärlich. Ein gründlicher Vergleich lohnt sich daher unbedingt.
Folgende Fluggesellschaften gelten als familienfreundlich:
- Lufthansa
- Condor
- Eurowings
- Tuifly
- Singapore Airlines
- Emirates
- Air France
- Iceland Air
Der Aufenthalt am Flughafen mit Kindern
Der Flughafen ist ein besonders interessanter Ort für Kinder und sollte unbedingt genutzt werden, um das natürliche Bewegungsbedürfnis vor dem Flug zu erfüllen. Mit folgenden Beschäftigungen können Eltern ihre Kinder bei Laune halten:
- Flugzeugen beim Starten und Landen zusehen
- Essen gehen (Vorsicht, oft an Flughäfen sehr teuer)
- Sich in den zahlreichen Geschäften umschauen
- Kleine Zeitvertreib-Spiele wie: “Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen
- einige Flughäfen bieten extra Kinderecken oder sogar Spielplatz-Ecken an
In jedem Fall lohnt es sich, die Webseite des Flughafens zu studieren. Viele davon verfügen über eine extra Rubrik zum Thema Reisen mit Kindern, worin alle Angebote übersichtlich zusammengestellt sind.

Tipp: Beim Boarding werden Familien mit Kindern häufig bevorzugt und dürfen als Erstes das Flugzeug betreten – hierzu am besten die Ansagen beachten. Es lohnt sich, frühzeitig da zu sein um in Ruhe an Board gehen und das Handgepäck verstauen zu können.
Gepäck und Kinder – wie am besten organisieren?
In der letzten Minute gestresst am Gate auftauchen und beide Arme voll Gepäck? Eine Horrorvorstellung! Deshalb bieten viele Fluggesellschaften einen Vorabend-Check-in an. Am Abend vor dem Flug werden die Gepäckstücke aufgegeben, sodass am nächsten Tag nur noch das Handgepäck mitgenommen wird. Wie viel Kilos die Gepäckstücke haben dürfen, erfragen Eltern am besten bei der jeweiligen Fluggesellschaft. Ein Kinderwagen muss in der Regel als Sperrgepäck aufgegeben werden.
Tipp: Die Lufthansa bietet Familien einen besonderen Service, denn dort können Eltern ihr Kind bis kurz vor dem Einsteigen mit dem eigenen Buggy befördern. Nach der Landung wird dieser direkt wieder ausgehändigt. Viele Flughäfen bieten darüber hinaus einen Leihservice an.
Checkliste für das Handgepäck:
Der Flughafen Frankfurt empfiehlt folgende Mitbringsel:
- Eine Decke gegen die kühle Luft aus der Klimaanlage
- Dicke Socken
- Das Lieblingskuscheltier
- Windeln, Feuchttücher, Wechselsachen
- Plastiktüten für alte Windeln und schmutzige Kleidung
- Schnuller und Fläschchen
- Kleine Spiele, Greiflinge, Rasseln & Co (empfehlen wir zusätzlich)
Übrigens: Babynahrung darf mit an Bord. Dazu gehören Milchpulver, Muttermilch, sterilisiertes Wasser (muss sich in einer Babyflasche befinden) und Babybrei.
Träumen über den Wolken
Für viele Familien steht fest, dass ein Nachtflug sich am besten für sie eignet. Schließlich sind Kinder dann am ehesten geneigt, auch mal die Augen zu schließen. Viele Kinder sind aber so aufgeregt, dass sie nicht einschlafen können. Dann hilft es, die alltäglichen Routinen zu unterbrechen und ein paar Mal mehr das Einschlaflied zu singen. Auch auf dem Schoß schlummern oder Streicheleinheiten können helfen.

Eltern müssen keine Angst haben, dass sich die Kleinen die Extraportion Aufmerksamkeit zum Einschlafen angewöhnen, denn auch sie merken, dass es sich um eine besondere Situation handelt. Noch besser klappt das Einschlafen, wenn das Lieblingskuscheltier mit an Bord geht und zusätzlich Trost bietet.
Früh buchen lohnt sich, denn so haben Eltern noch die freie Auswahl zwischen den Flugzeiten. Besonders beliebt sind die Plätze in der ersten Reihe, denn diese bieten zumindest auf manchen Flügen für Säuglinge die Möglichkeit auf Mittel- und Langstreckenflügen in kleinen, mobilen Bettchen („Bassinet“) zu schlafen. Davon gibt es allerdings meist nur ein oder zwei – deshalb zuvor am besten bei der Fluggesellschaft anfragen. Hier findet ihr gute Tipps, wie ihr am besten so eine Babywiege bekommen könnt.
Tipps für den Druckausgleich: Was tun, wenn das Baby schreit?
Den Druck beim Starten oder Landen des Flugzeugs können Kinder als sehr unangenehm empfinden. Dann hilft alles, was den Druck mildert. Dafür eignen sich am besten:
- Am Schnuller nuckeln
- Stillen oder Flächen geben
- Kaugummi oder Gummibärchen kauen – je nach Alter des Kindes
- Druckausgleich mit dem Valsalva-Manöver (Nase zu halten, Mund schließen und ausatmen)