Bert Fulks, Vater eines Sohnes, ist sozial engagiert und trifft wöchentlich suchtkranke Jugendliche zu gemeinschaftlichen Gesprächen und zur Reflektion. Die jungen Menschen seiner Gruppe wollen ihre (Drogen-)Sucht besiegen und aktiv ihre Heilung fördern – dabei hilft ihnen Bert. Er selbst kann auf eine bewegte Jugend zurückblicken und Gruppenzwang war bei Alkohol, Sex und Drogen immer wieder ein Grund ‚Ja‘ statt ‚Nein‘ zu sagen, schreibt Bert Fulks auf seinem Blog.
Er fragte bei einer seiner Gesprächsrunden seine Jugendgruppe: Gab es je eine Situation, in die ihr geraten seid und das Gefühl hattet, ihr wollt hier nicht sein, aber es gibt keinen Ausweg? Jeder der Jugendlichen hob die Hand – jeder von ihnen.
Für Bert Fulks ist es das schlechte Abwägen zwischen “den Alkohol runterwürgen, statt sich vor den anderen zu entblößen und seine Eltern anzurufen – die dann noch mit Strafpredigten und Hausarrest aufwarten” – und genau hier setzt sein Plan X ein.

Der Plan X bedeutet, dass jedes seiner Kinder immer und überall einen Ausweg hat. Ein X per SMS zeigt Bert: Ich muss mein Kind abholen, diskret, ohne Fragen, ohne Vorwürfe. Er muss sich gerade hieran halten: keine Konsequenzen wie Hausarrest oder andere Strafen, er muss einfach nur zur Stelle sein. Keine Moralpredigten – seine Kinder dürfen so viel oder so wenig über die Situation berichten, aus der sie ausbrechen mussten.
Ermutigt man Kinder so, sich nicht gegenüber anderen behaupten zu müssen? Nicht “Nein” sagen zu müssen? Das sei nicht der Fall, schreibt Bert. Ein Ausweg ist ein Ausweg und eher im Notfall zu gebrauchen. Es stärkt das Vertrauen und die Beziehung von Eltern und Kindern. Er zeigt seinen Kindern damit, nicht immer nur kompromisslose Stärke von ihnen abzuverlangen.
Der Plan X sollte und darf natürlich nicht zur Gewohnheit werden – sollte das der Fall sein, rät Bert, ernste Gespräche zu führen.
Er betont, es sei eine gefährliche Welt, in der unsere Kinder jeden Tag verschiedensten, unvorhergesehenen Dingen begegnen – ein Ausweg, ein Plan B schafft Vertrauen, dass jede Situation irgendwie bewältigt werden kann. Darauf baut Bert Fulks und rät Eltern, einen Plan X auch bei sich einzuführen. Denn wenn der Plan auch nur einem Kind aus einer unangenehmen, schlechten, vielleicht gefährlichen Situation heraushilft, hat er seine Mission erfüllt.