Patentante – Verantwortung mit Coolness-Faktor

Patentante oder Patenonkel zu werden, ist eine wundervolle Aufgabe, die aber auch einige Aufgaben und Pflichten mit sich bringt. Mit diesen Tipps gelingt das Patenamt:

Früher war das Patenamt eine wichtige Absicherung im Todesfall der Eltern. Heute steht eine Patentante oder ein Patenonkel für Spaß und Vertrauen. Dennoch gibt es einige Aufgaben und Pflichten, die das kirchliche Amt mit sich bringt.

Welche Aufgaben müssen Taufpaten erfüllen?

Die kirchliche Patenschaft ist nicht mit gesetzlichen Verpflichtungen verbunden, trotzdem geht eine Patentante einen engen Bund mit ihrem Schützling ein. Mit der Taufe versprechen die Pateneltern, die menschliche und religiöse Entwicklung des Patenkindes zu begleiten. Sie beraten und unterstützen zum Beispiel die Kindeseltern bei Erziehungsfragen. Eine Patentante gilt als eine Mischung zwischen Mutter und Freundin und sollte Ansprechpartner in allen Lebenslagen sein.

Patentante – Verantwortung mit Coolness-Faktor © Getty Images
Patentante – Verantwortung mit Coolness-Faktor © Getty Images

Zu der verantwortungsvollen Aufgabe gehört auch, an besonderen Ereignissen im Leben des Kindes teilzunehmen wie Geburtstagen, dem ersten Schultag oder der Kommunion/Konfirmation. Spaß wird bei diesem Amt großgeschrieben. Schwimmbadbesuche, Ausflüge und Konzerte – mit einer guten Patentante wird das Leben niemals langweilig. Übrigens: Früher war es üblich, dass die Paten im Todesfall der Eltern das Patenkind zu sich nehmen. Aus rechtlicher Sicht wird jedoch mit dem Patenamt keine Vormundschaft zugesprochen.

Pflichten der Pateneltern bei der Taufe

Am Tag der Taufe gehört das gemeinsame Sprechen des Glaubensbekenntnisses zu den Aufgaben der Pateneltern. Damit verpflichten sie sich dazu, ihren Schützling mit dem Glauben vertraut zu machen. Patentanten helfen häufig bereits bei der Vorbereitung der Taufe mit. Sie organisieren die Location für die Feier oder wählen die Taufkerze aus. Ob und in welchem Maße Taufeltern Teil der Vorbereitung sind, ist aber ganz individuell. In der Kirche übernehmen Patentanten und Patenonkel folgende Aufgaben:

  • Sprechen des Glaubensbekenntnisses (gemeinsam mit den Eltern)
  • Anzünden der Taufkerze
  • Halten des Täuflings am Taufbecken
  • Aufsagen einer Fürbitte oder eines Taufspruches

Die kirchlichen Rituale sind der erste Schritt, um das Patenkind auf christlichem Wege in die Welt der Erwachsenen zu übergeben.

Pflichten der Pateneltern bei der Taufe (© Getty Images)
Pflichten der Pateneltern bei der Taufe (© Getty Images)

Wie wird man Patentante oder Patenonkel?

Eine Patentante zu werden ist eine ehrenvolle Aufgabe, denn das bedeutet, dass man als so vertrauenswürdig gilt, dass Eltern einem das eigene Kind anvertrauen würden. Paten werden also durch die Eltern auserwählt. Stimmen die Auserwählten zu, müssen nur noch die Bestimmungen der jeweiligen Kirche erfüllt werden.

Voraussetzungen der katholischen Kirche:

  • Bereitschaft zur Übernahme des Patenamtes
  • Mindestalter 16 Jahre
  • Mitglied der katholischen Kirchengemeinde
  • Die „Wunsch-Paten“ müssen bereits gefirmt sein

Voraussetzung der evangelischen Kirche:

  • Bereitschaft zur Übernahme des Patenamtes
  • Mindestalter 14 Jahre
  • Mitglied einer christlichen Kirchengemeinde
  • Die „Wunsch-Paten“ müssen selbst konfirmiert oder im Jugendalter getauft worden sein

Eine katholische oder evangelische Patenschaft kann für ein Kind also nur übernommen werden, wenn „Wunsch-Paten“ Mitglied einer christlich-anerkannten Glaubensgemeinschaft sind. Gehören die auserwählten Paten keiner oder einer anderen Glaubensgemeinschaft an, bleibt noch die Möglichkeit, sie als Taufzeugen einzutragen. Sie erhalten zwar keine Patenbescheinigung, können aber in die Rituale der Taufe miteinbezogen werden. Bei der Taufe muss mindestens ein Pate bestimmt werden, den kann auch ein Taufzeuge nicht ersetzen. Findet sich für ein Kind kein geeigneter Pate, kann gemeinsam mit dem Pfarrer über einen „Gemeindepaten“ nachgedacht werden.

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4 Tipps – so gelingt das Patenamt

1. Erwartungen mit den Eltern abklären: Eine Taufpatenschaft hat heute nicht mehr den Stellenwert, wie noch vor ein paar Jahrzehnten. Heute geht es vielmehr um die persönliche Beziehung zum Patenkind, als um eine rein christliche Erziehung. Eltern haben ganz unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich des Patenamtes. Damit sich alle mit der ehrenvollen Aufgabe wohlfühlen, sollten vorab die Erwartungen geklärt werden.

2. Kleine Freuden erfüllen: Kinder freuen sich über Geschenke. Diese können im Rahmen des Patenamts aber auch sehr kreativ gestaltet werden. Ein Besuch im Vergnügungspark oder im Streichelzoo sind oftmals viel wertvoller als eine kurze Geschenkübergabe.

3. Zeit nehmen: Eine Patentante oder ein Patenonkel sollte sich für seinen Schützling Zeit nehmen. Dabei ist der Austausch wichtig. Gemeinsames Lachen und interessante Gespräche, aber auch tröstende Worte bereichern die Beziehung zum Patenkind. Nur so kann eine vertrauensvolle Bindung aufgebaut werden. Bei Problemen wendet sich das Kind dann auch gerne an seine Pateneltern.

4. Da sein, wenn man gebraucht wird: Nicht immer ist alles eitel Sonnenschein. Ein Streit mit den Eltern oder eine Auseinandersetzung mit dem Lehrer kann Kinder sehr belasten. Manchmal braucht es dann einen anderen Ansprechpartner. Pateneltern sollten gut zuhören können und wenn nötig auch zwischen Eltern und Kind vermitteln. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, um nicht den Anschein zu erwecken, sich über die Grenzen hinweg einmischen zu wollen.

Eine Patenschaft ist also eine wundervolle Aufgabe, die trotz der Pflichten sehr erfüllend sein kann.

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