Wickeltasche-nein-Danke

Anfangs dachte ich, eine Wickelkommode sei ein Muss. Schon Monate vor der Geburt des ersten Kindes hatte ich eine besorgt, eine Wickeltasche dazu, Windeln, Creme, Waschlappen – alles lag bereit. Dann war das Baby auf der Welt, und ich bemerkte, dass es ziemlich unpraktisch ist, mit einer prallvollen Wickeltasche (Fläschen, Gläschen, Ersatzbody, Windeln, Creme) auf der einen Schulter und einer Handtasche auf der anderen Schulter herumzulaufen.

Sie dürfen lachen, aber den Lippenstift, meinen Hausschlüssel und Geld und Papiere wollte ich nicht in eine Wickeltasche stecken. Das schien mir identitätsbedrohend. Also landete die Wickeltasche ziemlich schnell in der Ecke.

Als nächstes musste die Wickelkommode dran glauben, die kam nach 2 Jahren auf den Sperrmüll (obwohl ich ein praktisches Modell gekauft hatte, mit Schubladen zur reinen Kommode umwandelbar). Ich konnte sie einfach nicht mehr sehen und wollte Platz im Kinderzimmer haben.

Bei Kind Nummer zwei reichte eine gepolsterte Auflage auf der Waschmaschine im Badezimmer völlig aus zum Wickeln, und in meiner Handtasche fanden spielend eine Windel, Tücher und eine Flasche Platz.

Noch spartanischer erlebte die Jüngste dann das Wickeln: ihr Schaffell auf dem Fußboden diente als ideale Wickelfläche. So musste ich auch keine Angst haben, dass sie vom Wickeltisch fällt. Heute – sie ist 2,5 Jahre alt – legt sie sich aufs Sofa zum Wickeln oder wir tauschen die Pipiwindel im Stehen. Fliegender Wechsel, sozusagen.

Wie machen Sie das? Streng nach Lehrbuch oder eher erfinderisch?

Herzlich, Christine Finke