Ein-Kind-zeugen-ohne-Vater

 

Haben Sie die Schwangerschaft der Sängerin Gianna Nannini verfolgt? Sie ist Mutter einer Tochter geworden und hat dieses Wunschkind bewusst ohne Vater in die Welt gesetzt. Einen ähnlichen Weg ist Julia* gegangen, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen – ohne Mann.

 

Wo viele den Kopf schütteln, gestehe ich, dass ich diese Entscheidung ein Stück weit verstehe: Denn als ich 30 Jahre alt war, hat sich auch in mir der Wunsch nach einem Baby geregt (jaja, die biologische Uhr!). Bloß nach einem Mann als ständigem Begleiter stand mir der Sinn gar nicht.

 

Und da hatte auch ich die Idee, etwas unkonventioneller ans Schwangerwerden heranzugehen. Zum Glück habe ich das nicht durchgezogen, denke ich heute. Denn ein paar Jahre später traf ich meinen Mann, mit dem ich mittlerweile drei Kinder habe. Auch wenn wir getrennt sind, möchte ich doch keine anderen Kinder haben und sehe in ihnen ausschließlich die guten Eigenschaften des Vaters.

 

Bei einer Schwangerschaft, die auf dem Zufallsprinzip, einem schwulen Freund, oder einer Samenbank basiert, hätte ich wahrscheinlich immer das Gefühl gehabt, dass mir Puzzleteile der Kinder fehlen. Was nicht heißt, dass ich andere Menschen verurteile, die einen anderen Weg zum Baby wählen. Nein, solch wichtige Dinge muss jeder Mensch mit seinem Herzen allein entscheiden.

 

Und ich glaube, dass gerade eine Frau, die die Schwangerschaft so sehr will, dass sie auf den Vater verzichtet, einen besonders motivierten Elternteil abgibt. Was meinen Sie?

 

Herzlich, Christine Finke