Abgesehen vom positiven Schwangerschaftstest ist es der Moment in jeder Schwangerschaft – wenn die werdenden Eltern das Geschlecht des Kindes erfahren. Das letzte Mal war es für mich im Sommer 2008 soweit – da erfuhr ich beim Ersttrimester-Screening, dass ich wieder eine Tochter erwarte. Das war in der 13. SSW. Der Frauenarzt hätte mir also auch nach der aktuellen Gesetzeslage, die seit 2010 gilt, das Geschlecht verraten dürfen.
Da ich damals, wie auch bei den beiden vorausgegangenen Schwangerschaften, gebannt auf den Bildschirm neben mir starrte, frage ich mich allerdings, wie mein Frauenarzt mir beim zweiten Kind hätte verheimlichen können, dass da ein Junge in meinem Bauch heranwächst. Denn den kleinen Schniedelwutz an eindeutiger Stelle konnte man beim besten Willen nicht übersehen. Fast 6 Jahre ist das nun her, und noch immer sehe ich das Bild vor meinem geistigen Auge. Es war früh in der 13. SSW, als ich das erfuhr.
Wann ich herausfand, dass das erste Kind ein Mädchen wird, weiß ich nicht mehr genau – aber es war wohl ähnlich früh, da ich schon auf Mitte 30 zuging und engmaschig überwacht wurde. Eines weiß ich aber genau: wenn der Frauenarzt das Geschlecht sieht, ich es wissen will, und er es mir per Gesetz nicht sagen darf, fühle ich mich bevormundet. Auch wenn es einem guten Zweck dienen soll, nämlich Abtreigungen von Babys unerwünschten Geschlechts zu verhindern.
Wie sehen Sie das?
Herzlich, Christine Finke