Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Der Stoffwechsel von Säuglingen unterscheidet sich von dem der Erwachsenen vor allem durch das rasche Wachstum – in den ersten sechs Monaten wird das Geburtsgewicht etwa verdoppelt, im ersten Lebensjahr etwa verdreifacht – und teilweise unausgereiften Organfunktionen. Bei der Geburt sind einige Enzyme noch nicht vollständig funktionsfähig, beispielsweise die Speichel- und Pankreasamylase oder die Aktivität des Milchzucker-spaltenden Enzyms.
Gelegentliche Blähungen sind normal und auf die sich entwickelnde Darmflora zurückzuführen; echte Koliken können vielschichtige Ursachen haben. In den allermeisten Fällen haben die Kinder die Kolik-Phase etwa im vierten Lebensmonat hinter sich.
Im Magen-Darm-Trakt werden durch Ab- und Umbauprozesse verschiedene Gase gebildet. Die Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktasemangel) sowie von Gluten (Zöliakie), oder Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Insuffizienz) tragen ebenfalls zur Gasbildung im Körper bei. Psychosomatische Faktoren (Unruhe der Eltern, Spannungen etc.) können ebenso eine Rolle spielen wie Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung
Vorbeugung und Behandlung:
- Stillende Mütter von Babys mit Blähungen sollten auf Kuhmilch oder blähende Nahrungsmittel verzichten
- Lassen Sie ihr Baby schon während der Mahlzeit häufig aufstoßen, damit sich nicht zuviel Luft in seinem Bäuchlein ansammelt
- Auch Fenchel-Kümmel-Anis-Tees , wie z.B. der Stilltee aus der Apotheke kann gut helfen. Stillende Mütter können ihn selber trinken, und Babynahrung kann darin zubereitet werden
- Wenn Sie die Flasche geben, lassen Sie das Fläschchen nach der Zubereitung solange stehen, bis sich der Schaum vom Schütteln gesetzt hat
- Leichte Bauchmassagen oder ein warmes Bad können die Situation entspannen
- Es gibt Spezialnahrungen für Babys wie beispielsweise Novalac oder Comformil. Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob für Ihr Baby eine dieser Nahrungen in Frage kommt.
- Auch Kümmelzäpfchen helfen ausgezeichnet
- Achten Sie auf guten Kontakt des Mundes mit der Brustwarze bzw. dem Sauger, richtige Saugerlochgröße
- Zur Behandlung von Blähungen werden außerdem Entschäumer eingesetzt. Sie verwandeln die kleinen Luftbläschen im Darm in mehrere große Blasen, die sich leichter auflösen können. Als Wirkstoffe kommen Substanzen wie Dimeticon oder Simethicon zum Einsatz
- Ein gutes Hilfsmittel kann ein Kirschkernkissen sein
- Es gibt auch einige wirksame homöopathische Mittel, etwa Chamomilla
- Ein Darmrohr oder Fieberthermometer löst oft die Verkrampfung.
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