Es ist ein aufregender Moment – das erste Betreten des eigenen Heims mit Baby. Schwangere träumen von diesem bezaubernden Augenblick, stellen sich vor, wie es wohl aussieht, wenn das Neugeborene endlich in der Wiege liegt. Zum ersten Mal auf dem eigenen Wickeltisch gewickelt wird, im Kinderwagen liegt. Mit Liebe wird das zu Hause für den neuen kleinen Menschen eingerichtet – und doch ist es irgendwie noch ein Traum, auch wenn der Winzling im Bauch schon kräftig zutreten kann.

Gute Vorbereitung macht vieles leichter
Einiges können Eltern schon vor der Geburt erledigen. Auf jeden Fall sollte rechtzeitig eine Nachsorgehebamme gesucht werden, also etwa im 5.-6. Monat der Schwangerschaft.
Hilfreich ist es vor allem, alle Papiere für die Formalien schon zusammen zu haben. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel Formalitäten nach der Geburt.
Nicht nur alles für das Baby sollte vorbereitet sein, auch für die Eltern. Hilfreich ist es, wenn erst einmal keine Wäsche gewaschen werden muss und der Kühlschrank gut ausgestattet ist. Vielleicht sind ja im Tiefkühlfach auch ein paar leckere vorgekochte Gerichte?
Ganz oft fragen liebe Freunde und Familienangehörige, wie sie helfen können. Schon vor der Geburt können sie die junge Familie unterstützen: mit vorkochen, putzen und Wäsche waschen. Mit Babybauch kurz vor dem Stichtag wird das nämlich anstrengend.
Man kann auch schon vor dem Termin absprechen, wer in den ersten Tagen wie helfen kann – mit Einkäufen, Wäsche und Putzdiensten. Auch für ein frisch gekochtes Essen oder die Betreuung der Geschwisterkinder sind Eltern oft sehr dankbar!
Dank einer „Terminvergabe“ wird gleichzeitig vermieden, dass alle auf einmal kommen! Dem „Hilfsteam“ sollte aber klar sein, dass die Unterstützung eventuell auch kurzfristig abgesagt wird, denn wenn das Baby da ist, ist manches einfach anders als geplant.
Wöchnerin und Neugeborenes
Eine Geburt ist immer eine extreme körperliche Höchstleistung. Und danach? Nun, da reagiert der Körper oft noch sehr ungewohnt. Der Kreislauf ist noch im Keller, vieles ist wund und wenige Schritte können schon sehr anstrengend sein. Daher spricht man nicht ohne Grund vom Wochenbett, denn die frischgebacken Mutter ist eine Wöchnerin und muss sich noch schonen.
Aus der Klinik werden die meisten Mütter, mit Ausnahme derjenigen, die eine Kaiserschnittgeburt hatten, in der Regel nach wenigen Tagen entlassen. Im Krankenhaus gibt es bei der Pflege des Neugeborenen noch viel Unterstützung, Kinderkrankenschwestern und Stillberaterinnen sind für die junge Mutter und den Vater da. Doch nun zu Hause ist alles anders, oft fühlen sich die Eltern sehr verunsichert. Ist das Baby nicht zu dünn angezogen? Warum ist es so unruhig? Ist die Windel oft genug nass?
Wer unsicher ist, darf fragen. Die meisten Kliniken bieten telefonische Beratung an, auch die Nachsorgehebamme kommt und hilft. Und erfahrene Eltern im Bekanntenkreis können oft sehr hilfreiche Tipps geben. Denn die Unsicherheit und die Aufregung sind ganz normal. Eltern und Kind müssen sich doch erst noch kennenlernen! Für das Baby ist die ganze Welt noch so aufregend, sie ist voller neuer Sinneseindrücke, die vielen Eindrücke müssen erst verarbeitet werden. Und Mama und Papa? Die müssen sich nicht nur von der Belastung der Geburt erholen (die ja auch für Väter anstrengend ist), sondern müssen nun einen ganz neuen Alltag erproben, der von einem winzigen Menschen bestimmt wird.
Sich gemeinsam kennenlernen – wie klappt das, ohne gestört zu werden?
In den ersten Wochen ist der Papa im Idealfall zu Hause, vielleicht hat er ja sogar Papamonate genommen? Auf keinen Fall sollte eine Wöchnerin schon allein mit ihrem Baby sein, weil sie ihre Kräfte eventuell überschätzt und sich noch schonen muss. Hier können sonst auch die neuen Omas und Opas oder gute Freunde helfen, wenn die Mutter alleinstehend ist oder der Vater beruflich einfach zu eingebunden sein sollte.
Am schönsten ist es natürlich, wenn die junge Familie erst einmal Zeit für sich hat – das gilt auch, wenn Geschwisterkinder da sind. Mit ruhigem Gewissen darf in den Babyflitterwochen ein Besuchsverbot ausgesprochen werden. Oder eben der Besuch eingeteilt werden, sodass er auch eine gute Unterstützung sein kann.
Lieb gemeint, aber leider oft auch reichlich nervig sind viele Anrufer. Hier hilft ein Trick: Am besten den Anrufbeantworter einschalten – und eine entsprechende Nachricht mit der frohen Kunde der Geburt, dem Namen des Kindes und den „technischen“ Daten darauf sprechen. So erfahren Freunde und Verwandte die Neuigkeiten und stören gleichzeitig nicht ausgerechnet dann, wenn das Baby endlich eingeschlafen ist.
Was noch hilft? Einfach selbst bestimmen. Die ersten Wochen als Familie sind etwas ganz besonderes und wertvolles. Später werden Sie die Fotos angucken und sich über das selige Lächeln der Eltern, das damals noch winzige Baby und über die Augenringe der Erwachsenen amüsieren. Jetzt aber sollten Sie die Zeit einfach ausnutzen und sie sich so gestalten, wie sie es sich wünschen. Mit Kuscheln, Lachen und Staunen über dieses kleine Wunder, Ihr Baby!
Hilfe für frischgebackene Eltern, die vor Ort wenig Unterstützung haben: http://www.wellcome-online.de/
Wir sind gespannt, was die liliput-lounge Leserinnen und Leser in den ersten Wochen mit ihrem Baby erlebt haben? Waren Freunde und Verwandte hilfreich? Was war besonders schön, was besonders nervig in der ersten Babyzeit?
Klar müssen sich Eltern und Kind an einander gewöhnen. Dafür jedoch zwei Wochen nach der Entbindung ein Besuchsverbot auszusprechen, halte ich schlicht für unnötig. Jedenfalls sollte man in dieser Zeit 1x die Omas und Opas kurz für eine Stunde kommen lassen. Meine Tochter hat am 2. Juni entbunden und ich habe die Kleine 2x im Krankenhaus gesehen. Jetzt zieht meine Tochter die 2 Wochen Besuchsverbot komplett durch. Ich dachte damit wäre der Rest der Welt gemeint aber nicht die eigenen Eltern. Komisch wie schnell man nicht mehr zur Familie gehört. Ist ja nicht so, dass man jeden Tag vorbeikommen würde. Ich wohne nur über die Strasse rüber, da fühlt man sich schon ausgegrenzt. Meine Tochter selbst wurde damals geboren und wir haben zu fünft in einer 2,5 Zimmer-Wohnung gewohnt : Meine Eltern, ich und mein Mann und das Baby. Glaube nicht, dass sie dadurch gelitten hat, im Gegenteil.
Vielleicht sollte das einfach den frischgebackenen Eltern überlassen sein, wie sie sich an die neue Situation gewöhnen.
Ich verstehe gar nicht, weshalb alle am liebsten innerhalb der ersten 100 Stunden ein Neugeborenes sehen wollen – die kleinen Wesen sind doch später immer noch süß und schön zu betrachten.
Ich kann jede junge Mutter verstehen, die sich die Zeit nimmt, erstmal mit sich selbst, ihrer neuen Rolle und dem kleinen Wurm zurechtzukommen. Und ich denke solche wissen zu schätzen wenn Mutti und Schwiegermutter – also die frischgebackenen Omis – in der Lage sind, ihre Hilfe anzubieten, sich aber genauso zurückzunehmen.
Und komischerweise habe ich schon ganz oft gehört, dass Mamas ein Besuchsverbot aussprechen und sich – wie ganz selbstverständlich – sämtliche Menschen von diesem Verbot ausgenommen sehen. „Aber wir dürfen schon kurz vorbeikommen und euch besuchen“!
Also bitte – habt doch alle Respekt vor den Wünschen der jungen Mamas. Jede, die ein Kind gekriegt hat, weiß wie kostbar die ersten Stunden und Tage mit dem Neugeborenen für die neue kleine Familie ist und wie verliebt man ist – da braucht man einfach keine Zuschauer. Noch dazu hat das Kuscheln in Zwei- oder Dreisamkeit hormonell so eine hohe Bedeutung auch für den Rückbildungsprozess bei der jungen mami, das will man doch ungerne unterbrechen ….Flitterwochen mit den eigenen Eltern oder mit freunden… das passt doch nicht…
Und irgendwann sind die Flitterwochen vorbei – der Alltag trudelt ein und selbstverständlich werden alle nach und nach herzlich willkommen sein, den neuen Erdenbürger zu begrüßen
Verständnis hin, Verständnis her. Habe als frischgebackene Oma selbst 2 Kinder und da wurde auch nicht so ein Zirkus gemacht. Den Kindern schadet es in keinem Falle wenn Oma 1x in den 2 Wochen mal gucken kommt. Man kann es auch übertreiben.
Sagen Sie mal wie unsensibel sind Sie eigentlich? Nicht jeder muss so denken wie Sie und es auch noch einen Zirkus zu nennen ist ganz schön frech und hat wenig mit dem kundtun der eigenen Meinung zu tun! Sparen Sie diese patzigen Antworten für Ihre Familie auf. Jeder hat eine ganz eigene Vorstellung und Wahrnehmung davon was gut tut in dieser Zeit. Blöde Kommentare kann niemand gebrauchen.
Absolut richtig!