Das kannst du tun, wenn dein Baby Blähungen hat

Was du tun kannst, damit es deinem Baby bei Blähungen und Bauchschmerzen schnell besser geht – die besten Tipps und Hausmittel und wie der „Fliegergriff“ richtig geht.

Dein Baby schreit und verkrampft sich? Der Bauch ist ganz hart? Dann hat dein Baby wahrscheinlich Blähungen. Diese können für Eltern und Kind ganz schön anstrengend werden, denn sie schlagen aufs Gemüt und rauben Schlaf. Aber verzweifle nicht, denn es gibt einige Tipps, damit dein Kind unter den Blähungen nicht so leidet.

Ursachen für Blähungen im Babyalter

Die Händchen zur Faust geballt, die Beinchen angezogen und laut weinend – das spricht in vielen Fällen für Blähungen. Die Winzlinge leiden unter Bauchschmerzen und lassen sich kaum beruhigen. Lediglich das Umhertragen bringt manchmal Erleichterung.

Der „Fliegergriff“ ist ein altbewährtes Mittel gegen Blähungen und Bauchschmerzen (© stock.adobe.com / Ekaterina Pokrovsky)
Der „Fliegergriff“ ist ein altbewährtes Mittel gegen Blähungen und Bauchschmerzen (© stock.adobe.com / Ekaterina Pokrovsky)

Blähungen können folgende Ursachen haben:

  • Der Magen-Darm-Trakt ist noch nicht ausgereift und bildet wenig Verdauungsenzyme. Das ist bei vielen Babys der Fall. Zunächst muss sich der Darmtrakt an die neue Nahrung gewöhnen. Zudem ist die Bakterienflora noch nicht stabil. Obendrauf muss der kleine Darm zunächst lernen, die Nahrung durch eigene Bewegungen weiterzuleiten. Diese Umstellungsphase in den ersten Monaten ist völlig normal, wenn sie auch nicht selten schmerzhaft ist (3-Monats-Koliken) .
  • Dein Baby schluckt beim Trinken an der Brust oder an der Flasche viel Luft, was ganz normal ist. Zu viel Luft im Verdauungstrakt kann allerdings zu schmerzhaften Blähungen führen. Übrigens: Geschüttelte Milchfläschchen enthalten zusätzlich Luftbläschen, die dann ebenfalls mitgeschluckt werden.
  • Einige Babys reagieren allergisch auf Kuhmilch. Da Flaschenmilch auf Kuhmilchbasis beruhen kann, kann dein Baby dadurch nach der Fütterung Bauchschmerzen bekommen. Der Kinderarzt kann eine solche Unverträglichkeit abklären.
  • Blähende Nahrungsmittel wie Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte oder Schokolade gehen in die Muttermilch über und können zu Problemen im Verdauungssystem deines Babys führen. Bei Verdacht auf Blähungen sollten diese deshalb zunächst weggelassen werden.

Blähungen – ein Fall für den Arzt?

Leidet dein Baby unter den Blähungen, sodass es kaum zur Ruhe oder in den Schlaf findet? Kommen womöglich weitere Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Spucken oder Fieber hinzu? Dann solltest du gemeinsam mit dem Kinderarzt ernsthafte Erkrankungen ausschließen und die Probleme besprechen.

Tipps für Flaschenkinder

  • Damit keine zusätzlichen Luftblasen entstehen, solltest du das Fläschchen nicht schütteln. Stattdessen kannst du das Milchpulver mit einem langen Löffel in die Flasche einrühren.
  • Trinkt dein Baby sehr hastig? Dann nimm es während der Mahlzeit häufiger hoch, damit es ein Bäuerchen machen kann.
  • Auch die richtige Größe des Saugerlochs macht einen Unterschied. Etwa ein Tropfen pro Sekunde sollte sich daraus lösen.
  • Beim Kinderarzt kann zusätzlich nachgefragt werden, mit welchem Anteil das Wasser durch einen leichten Kümmel- bzw. Fencheltee ersetzt werden kann. Aber Vorsicht: Die Wirkung kann sich durch einen Dauereinsatz abstumpfen.

Tipps für Stillkinder

  • Lasst euch für das Stillen genügend Zeit, denn Unruhe führt dazu, dass der Nachwuchs mehr Luft schluckt.
  • Die gesamte Brustwarze sollte dabei im Mund verschwinden.
  • Vermeide blähende Speisen und scharfe Gewürze, da diese in die Muttermilch übergehen können.
  • Einige Babys reagieren auch auf Fruchtsäfte oder Vollkornprodukte mit Bauchschmerzen. Taste dich langsam an die gut verträglichen Lebensmittel heran.

Tipps, Tricks und Hausmittel bei Blähungen

Wenn die Kleinen leiden, leiden die Eltern auch mit. Das gilt vor allem dann, wenn sie sich hilflos fühlen. Aber es gibt einiges, was du tun kannst, damit es deinem Baby trotz Blähungen schnell besser geht.

Blähungen - eine Massage kann deinem Baby helfen (© stocl.adbobe.com / Gravicapa)
Blähungen – eine sanfte Massage kann deinem Baby helfen (© stock.adobe.com / Gravicapa)
  • Zu viel Ablenkung und stressige Situationen führen auch bei deinem Baby zur Hektik. Dann atmet es unregelmäßiger und verschluckt mehr Luft beim Trinken. Sorge deshalb für eine ruhige und entspannte Atmosphäre während der Mahlzeiten.
  • Ein warmes Kirschkernkissen, gehüllt in ein Handtuch, kann Bauchschmerzen lindern.
  • Eine Massage unter sanften, kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn können Blähungen vertreiben. Dafür eignet sich auch eine kleine Menge Kümmelöl, welches die Wirkung unterstützt.
  • Der „Fliegergriff“ ist ein altbewährtes Mittel gegen Blähungen und Bauchschmerzen. Dafür trägst du dein Baby bäuchlings auf deinen Unterarm, Arme und Beine baumeln an der Seite herab, das Köpfchen liegt sicher in der Ellbogenbeuge.
  • Viele Eltern berichten von guten Erfahrungen mit entblähenden Emulsionen wie Lefax oder Sab simplex aus der Apotheke. Dabei sollte aber unbedingt Rücksprache mit dem Kinderarzt gehalten werden.
  • Sauerstoff und Bewegung tut Babys kleinem Bauch gut. Optimal eignet sich ein Spaziergang mit dem Kinderwagen oder das Kuscheln im Tragetuch an der frischen Luft.
  • Pucken hilft vielen Babys, sich zu beruhigen. Das straff gebundene Tuch beseitigt Kummer und vermittelt Sicherheit – aber: nicht alle Babys mögen die Enge. Hier liest du alles über die Vor- und Nachteile des Pucken.
  • Und nicht zuletzt Schlafen, denn eine überreizte Stimmung führt zu noch mehr Schreien, wobei Babys wiederum noch mehr Luft schlucken. Das Ergebnis: noch mehr Blähungen und Bauchschmerzen. Ein Teufelskreis, deshalb hilft ein ruhiger Tagesablauf und viel Nähe, damit Babys zur Ruhe kommen.

So geht der Fliegergriff – Anleitung im Video: