Der erste Babybrei – selbst gemacht oder Gläschen?

Die beste Nahrung für dein Baby: Besser selbst gemacht oder sind Gläschen genau so gut? Hier liest du, welche Vorurteile unbegründet sind und welche Vor- und Nachteile beide Varianten im Alltag haben.

Wie aufregend – der erste Babybrei steht an. Wird der Nachwuchs beim ersten Löffel die Miene verziehen oder den Brei umgehend wieder aus dem Mund befördern? Aber bevor sich Eltern an feste Mahlzeiten herantrauen können, gilt die Frage zu klären: selbst gemacht oder Gläschen?

Beikost: Vorurteile und schlechtes Gewissen

„Eine fürsorgliche Mama kocht selbst für ihr Kind!“ Mit diesem Vorurteil fühlen sich viele Eltern konfrontiert. Ganz automatisch stellt sich dann ein schlechtes Gewissen ein, wenn im Laden zu Gläschen gegriffen wird. Dabei müssen sich Mütter nicht für eine Seite entscheiden, denn der goldene Mittelweg eignet sich für die meisten Haushalte am besten. Bei beiden Varianten ist die Auswahl der Zutaten entscheidend.

Bei der selbst gekochten Variante können die Lebensmittel ganz individuell ausgewählt werden. Bei dem Kauf von Babykost aus dem Gläschen gilt es die Zutatenliste zu kontrollieren, denn die Inhaltsstoffe müssen den entwicklungsbedingten Bedürfnissen angepasst werden.

Übrigens: Häufig wird dem industriellen Babybrei nachgesagt, dass er ungesund wäre. Das stimmt so nicht, denn Babykost aus dem Gläschen unterliegt strengen Kontrollen in Deutschland, auch die Verwendung von Konservierungsstoffen ist nicht erlaubt. Forscher fanden allerdings in einer Untersuchung heraus, dass in den getesteten Fertigbreien, die laut Etikett Fleisch enthielten, nur ein relativ geringer Eiweiß- und Eisenanteil enthalten war.

Generell sollten Eltern bei dem Kauf von Gläschen auf eine altersgerechte Kennzeichnung achten. Auf dem Etikett befindet sich ein Hinweis, ab welchem Monat der jeweilige Babybrei gegeben werden darf. Im Zeitraum der Beikosteinführung spielt die Gabe von Mutter-bzw. Flaschenmilch ohnehin noch eine große Rolle. Nach und nach werden dann die Milchzeiten durch Breizeiten ersetzt. Dann sollten Eltern auf eine abwechslungsreiche Auswahl von Zutaten achten. Ein guter Tipp ist, Gläschen auszuwählen, die von der Zusammensetzung selbst gekochten Babybreien ähneln.

Der erste Babybrei – Gläschen oder selbstgemacht? (© Getty Images)

Das spricht für den selbst gemachten Babybrei:

  • Selbstbestimmte Auswahl der Zutaten
  • Keine vermischte Nahrung
  • Preiswerter
  • Regionaler Einkauf ist möglich
  • Einfache Kombination mit dem täglichen Kochen
  • Übergang zum Familientisch gestaltet sich leichter
  • Genaue Portionierung
  • Vorkochen und Einfrieren sind möglich
  • Keine Glasrückgabe

 

Das spricht für gekaufte Gläschen:

  • Große Auswahl an Menüs
  • Altersgerechte Zusammensetzung
  • Schonende Zubereitung und Güteversprechen seitens der Hersteller
  • Strenge Kontrollen hinsichtlich Rückständen (Dünger, Nitrat, Pestizide)
  • Zeitersparnis (Kochen entfällt)
  • Unproblematische Mitnahme auf Reisen und Ausflügen
  • Kauf von Gefäßen für den Gefriervorgang und die Mitnahme entfällt
Der erste Babybrei (© Getty Images)

Babybrei selbst kochen? Der Alltag entscheidet das Duell!

Ganz allgemein gibt es keinen klaren Sieger. Vielmehr entscheidet der jeweilige Tagesablauf darüber, ob Selbstkochen oder Gläschen die bessere Alternative für Eltern ist. Dazu sollten diese ihren Tagesablauf analysieren. Wie sieht der zeitliche Ablauf aus? Gibt es ein Geschwisterkind, für das ohnehin gekocht wird? Dann bietet sich oftmals der selbst gekochte Brei an. Einfach ein paar ungewürzte Kartoffeln und Möhren vom Mittagsgericht abnehmen und mit einem EL Butter oder Öl zu einem Brei verarbeiten.

Mütter mit einem straffen Zeitplan profitieren von der kurzen Aufwärmzeit von Gläschen. Berufstätige Eltern essen nicht selten in der Kantine und das Geschwisterkind im Kindergarten. Das bedeutet, dass in der Woche nicht zwangsläufig gekocht werden müsste. In diesem Fall bieten sich das Vorkochen oder die Gabe von Gläschen an.

Das individuelle Essverhalten zu Hause hilft also bei der Entscheidungsfindung. Mütter müssen sich aber nicht gänzlich für eine Variante entscheiden. Viele Eltern setzen auf die Vorteile aus beiden Welten. So kann in der Regel der erste Babybrei selbst gekocht werden und für unterwegs dürfen es ganz unkompliziert fertige Fruchtgläschen sein.

Aber die Versorger des Nachwuchses haben nicht das letzte Wort. Eltern berichten immer wieder über Babys, die den fertigen Brei aus dem Gläschen verweigern. Ebenso gibt es den Nachwuchs, der die liebevoll gekochten Menüs verschmäht. Da hilft nur ausprobieren.

Babybrei Rezept: Einfacher Möhren-Apfel Brei

Babybrei selbst kochen muss nicht kompliziert sein. Der erste Babybrei besteht aus wenigen Grundzutaten, die das Baby schonend an die feste Kost heranführen. Zunächst wird dem Nachwuchs ausschließlich Gemüse gegeben. Verträgt das Baby diese Komponente gut, kommen Kartoffeln zu. Nach und nach wird der Brei dann zu einem vollständigen Menü ausgebaut.

Für Breineulinge ist der Möhren-Apfel Brei besonders bekömmlich.

Babybrei mit Möhrchen selbstgekocht (© Getty Images)

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Zutaten:

  • 100 gr. Möhren
  • 20 gr. Hirseflocken
  • 1 Apfel mit wenig Säure, zum Beispiel Elstar
  • 20 ml Früchtesaft
  • ein Esslöffel Öl

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Die Möhren werden zunächst geschält und in kleine Würfel geschnitten. Im Anschluss werden sie mit 200 ml Wasser gedünstet, bis sie sehr weich sind. Die Hirseflocken werden hinzugegeben. Mehrmaliges Umrühren nicht vergessen. Danach wird der Topf von der Kochstelle genommen und der geschälte Apfel hinzugeraspelt. Das Ganze wird dann mit Saft und Butter vermengt und anschließend püriert.

Tipp: Mit zunehmendem Alter kann die Konsistenz des Babybreis immer grober gestaltet werden, damit wird der Nachwuchs langsam in Richtung Familientisch geführt.