Kleine Kinder brauchen täglich frische Luft und Sonne. Und Babys schlafen besonders gut im Freien. Gerade bei kalten Wetter gilt: draußen sein stärkt das Immunsystem. Ein täglicher Spaziergang von einer knappen halben Stunde genügt, um ausreichend Licht zu bekommen – das ist besonders für die Vitamin D Bildung und damit für das Knochenwachstum gut. Sind die Kleinen entsprechend geschützt, steht dem Wintervergnügen nichts im Weg.

In anderen Ländern, wie in Schweden, Finnland oder in Kanada sinken die Temperaturen oft auch tagsüber auf -20° Grad. Selbstverständlich spielen dort die Kinder auch im Winter im Freien. Warm eingemummelt werden in Finnland selbstverständlich auch die Kleinen im Kinderwagen vor die Tür für das Mittagsschläfchen gestellt. Drinnen bleiben? Kommt für eine gute finnische Mutter gar nicht in Frage. Auch vernünftig so, denn generell vertragen Kinder trockene Kälte sehr gut – nasskaltes Wetter um den Gefrierpunkt ist viel schlechter und bei Schneeregen darf man natürlich das gut geheizte Zuhause bevorzugen.
Es gibt kein schlechte Wetter, nur unpassende Kleidung
Im Winter ist der Zwiebel-Look angesagt. Für Babys heißt das, das sie zunächst einen langärmeligen Body, Strumpfhose, darüber dann einen Strampler oder Hose und Pulli tragen sollten. Darüber dann einen Schneeanzug. Warme Wollsocken sorgen für warme Füsse. Wenn der Anzug nicht schon die kleinen Zehen mollig hält, sollten jetzt bei Minus-Graden kleine Überzieher aus Fell oder Fleece angezogen werden.

Handschuhe und ein Schal oder ein Halstuch vervollständigen das Outfit. Wichtig ist bei Babys Kopfbedeckung. Da Wärme und Kälte bei so kleinen Kindern über die Kopfhaut ausgeglichen werden, kühlen sie sonst sehr schnell aus. Bei Säuglingen empfiehlt sich ein Baumwoll-Häubchen und dann eine Wintermütze. Mit Fäustlingen, warm eingepackt in einen Fell- oder Fleecesack kann es dann an die frische Luft gehen. Nicht vergessen: Die zarte Haut mit einer Wind-und Wettercreme vor dem Austrocknen schützen.
Auch für größere Kinder empfiehlt sich der Mehrlagen-Schick. Denn: Durch die verschiedenen Schichten kann die Luft zirkulieren und Kinder geraten weniger ins Schwitzen. Das schützt vor Erkältungen. Bei aktiven Klein- und Kindergartenkindern empfiehlt sich bei klirrender Kälte: Lange Thermo-Unterhosen,T-Shirt als Unterhemd, langärmeliger Baumwollpulli mit Rollkragen, Hose, Sweat-Shirt oder Wollpullover, warme Socken, winterfeste Schuhe oder Stiefel, Fausthandschuhe und natürlich eine Mütze. Auch hier die Gesichtscreme nicht vergessen, bei kräftiger Wintersonne am besten mit UV-Schutz. Und wichtig: die Babygesichtscreme sollte kein Wasser enthalten, das gefriert nämlich bei Minustemperaturen!

Faustregel bei Graden unter Null: Kinder immer eine Schicht wärmerer anziehen, als Sie selbst als Erwachsener sich schützen würden. Wenn die Anzeige des Thermometers wieder über Null steigt, sollte allerdings wieder deutlich „abgerüstet“ werden. Zu warme Kleidung lässt Kinder zu sehr schwitzen – und dann steigt das Erkältungsrisiko. Babys überhitzen schnell und haben dann nasse Haare und einen roten Kopf. Wird der Kinderwagen mit dem dick eingepackten Kind in ein gut geheiztes Kaufhaus geschoben, sofort: Raus aus dem Anorak, Mütze und Handschuhe aus.
Die richtige Ausstattung in der kalten Jahreszeit
Winterbabys sind am besten in Kinderwagen mit einer richtigen Babywanne geschützt. Tragetaschen lassen sich nämlich viel schlechter gegen Kälte wappnen. Für die Isolation sollten Eltern am besten ein Stück Isomatte auf die Größe des Kinderwagens ausschneiden und unter die Matratze legen. Auch ein Schafsfell verhindert, dass das Baby die Kälte in den Rücken bekommt.
Bei sehr kaltem Wetter kann der Fußsack der Karre oder die Decke des Wagens mit einer Wärmflasche schon schön kuschelig werden. Wegen der Verbrühungsgefahr die Wärmflasche aber aus dem Wagen nehmen, wenn der kleine Kinderwagenfahrer einsteigt.
Babys im Tragetuch sollten nur einen leichten Anzug tragen, denn sie werden durch die Körpertemperatur der Mutter schon sehr warm gehalten. Praktisch ist natürlich, wenn die dicke Jacke aus der Schwangerschaft noch passt: Dann kann der Nachwuchs einfach mit unter die Jacke gekuschelt werden.
Kleine Kinder können ihre Körpertemperatur schlecht ausgleichen. In der Wohnung werden sie oft zu warm angezogen. Achten Sie daher darauf, dass Räume nicht überhitzt sind und sorgen sie für regelmäßiges Lüften und für gute Luftfeuchtigkeit.
Im Bett dürfen Kinder auf keinen Fall überhitzt werden. Auch bei Kälte reicht ein schöner Schlafsack, schließlich können Sie ja dank moderner Heizanlagen für eine gute Schlaftemperatur von 18° bis 19° Grad mit dem Thermostat regeln.
Wenn Kinder den Winter unterschätzt haben
Kinder, die schon alleine draußen spielen unterschätzen meist die Kälte. Sie schwitzen beim Spiel und ziehen heimlich Jacke und Mütze aus. Handschuhe gelten auch als sehr uncool.
Die Winterluft kann sehr trocken sein, manche Kinder neigen dann zu häufigem Nasenbluten, hier sollten Eltern auf Luftbefeuchter achten und bei sehr hoher Häufigkeit den Kinderarzt zu Rate ziehen.

Wenn Kinder stark auskühlen, etwa nach langem Spiel bei Kälte mit nicht ausreichender Kleidung, sollten sie schnell in warme Decken gepackt werden oder ein Aufwärmbad machen. Wichtig: Mit lauwarmen Wasser anfangen und dann nach und nach wärmeres hinzufügen. Bei Schüttelfrost oder auffallender Lethargie sofort zum Arzt!
Nach dem langen Spiel bei Kälte oder einem ausgiebigen Spaziergang sind ein schöne heiße Tasse Kakao oder ein Tee genau das Richtige zum Aufwärmen. Nicht nur für Kinder.