Die restlichen fünf Jahre vor Schulbeginn wurden schon seit 2007 schrittweise beitragsfrei gestellt.
Berlin ist damit das erste Bundesland, das die Kita-Gebühren komplett abschafft. In allen Altersklassen müssen Eltern aber weiterhin das Essen in den Kitas finanzieren.
Ein Blick in andere Bundesländer zeigt, auch hier werden Eltern entlastet: In Rheinland-Pfalz gibt es die Beitragsfreiheit für Kinder ab zwei Jahren bereits seit 2010. In Niedersachsen und Hessen ist die Kinderbetreuung ab 1. August für Kinder ab drei Jahren frei. Und in Brandenburg ist ab 1. August das letzte Kita-Jahr gebührenfrei.

„Die gebührenfreie Kita für alle bedeutet für viele Eltern eine spürbare finanzielle Entlastung“, sagte die Berliner Familiensenatorin Sandra Scheeres (SPD). „Kitas sind Bildungseinrichtungen, und Bildung muss gebührenfrei sein.“ Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, ebenfalls SPD, will, dass die Kitas in ganz Deutschland schrittweise beitragsfrei werden. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) konnte sogar kürzlich verkünden, dass die Mittel (unter anderem) dafür noch einmal aufgestockt werden. Geplant waren 3,5 Milliarden Euro – nun sollen es bis zum Jahr 2022 insgesamt 5,5 Milliarden Euro sein. Oberstes Ziel ist aber nicht die Gebührenfreiheit, sondern die Verbesserungen der Betreuung und Förderung aller Kinder.
Die gute Nachricht über die Abschaffung der Kita-Gebühren in Berlin führen in den sozialen Netzwerken wie Facebook zu gemischten Reaktionen. Viele freuen sich oder kommentieren, dass die anderen Bundesländer hoffentlich bald ähnliches zu verkünden haben – andere sind skeptisch. ‘Gebührenfreiheit schön und gut, aber was ist mit den Kapazitäten?’ so der Tenor in manchen Kommentaren. Auch die Frage, wieso gut verdienende Eltern nicht etwas zum Etat der Kitas beitragen sollten, steht im Raum. Andere haben Sorge, die gute Qualität in ihren Einrichtungen könnte leiden, wenn die Elternfinanzierung fehle. Am dringendsten wird aber diskutiert, dass es an Plätzen und Betreuern fehle. Da helfe einer Familie auch die Gebührenfreiheit nichts.
Ein großes Problem sind vor allem die fehlenden Erzieher – mehr als 100.000 fehlen nach Schätzungen der Bertelsmann Stiftung derzeit bundesweit.